Start  ›  Biblioteczka oliwska  ›  Die Diözese Danzig  ›  Strona 24  ›

 ‹‹‹ 



OCR (Google):

fürden AnichIuß an die Diözese Ermland unter Errichtung. eines besonderen Kommissariats für den Freistaat Danzig, doch halten sie sich allen von Laienseite z. Zt. ausgehenden Bestrebungen auf Abtrennung von der Diözese Culm gegenüber reserviert“. 17)
Dieser Beschluß, dem zweifellos auch die drei fehlenden Pfarrer sofort zugestimmt haben, ist auch strikte du r ch geführt worden, soweit dies irgend möglich war, und erst später hat sich der Pfarrklerus, als er erkennen mußte, daß die kirchlichen Verhältnisse durch eine Verzögerung der Regelung gefährdet und unhaltbar wurden, zu einer Eingabe an den HI. Stuhl entschlossen, wie wir noch sehen werden. Die deutschen katholischen Laien hingegen sammelten sich angesichts des Vorgehens Polens in firchlichen Angelegenheiten gegen alles, was deutscher Gesinnung war und angesichts der immer weitergreifenden Forderungen der Polen in Danzig selbst - in Bezug auf Einführung polnischen Gottesdienstes, Ueberlassung von Kirchen, ja Unterstellung der katholischen Kirchen Danzigs unter Polen usw. — und schlossen sich zur nachdrücklichen Wahrung ihrer Rechte und Freiheiten zur „Organisation Danziger Katholiken deutscher Nationalität“ zuammen und wählten zu ihrem Vorfißenden Direktor Dr. Schulte.
Diese Organisation nun nahm am Sonntag, den 9. Januar 1921 offiziell und erstmalig in aller Deffentlichkeit zu den schwebenden firchenpolitischen Fragen Stellung und brachte den Stein mehr ins Rollen. Machtvoll kam nun der Kuf: Los von Culm! Hin zum Ermland!, der bereits seit langem in den verschiedensten Variationen und Begründungen in der Danziger Presse, insbesondere im „Danziger Volksblatt" (der jebigen ,,Danziger Landes-Zeitung“) erörtert worden war, in dieser Versammlung, die einen Markstein in der Angelegenheit der Angliederung des Freistaates bildet, zum Ausdruck. Dieje Versammlung war in erster Linie ein Protest wider die eingeleiteten polnischen Maßna hmen gegen die deutschen Katholifen in Polen selbst, dann aber auch der klare Ausdruck, daß die Zustände auf kirchenpolitischem Gebiete im Freistaat unhaltbar geworden waren und die Danziger fatholifen mit Recht auf eine gründliche Neuregelung hinstreben mußten. Die Versammlung wies einen Massenbesuch auf. Der große Schüßenhaussaal vermochtedie Zahl der Erschienenen nicht zu fassen, und bei strömendem Regen mußte unter freiem Himmel eine große Parallelversammlung stattfinden.
Jn seinen einleitenden Worten erklärte der Vorsißende Dr. Schulte, die Danziger Statholiken Ceutscher Nationalität seien nicht zusammengekommen, um Zwietracht zu fäen zwischen den deutschen und polnischen Glaubensbrüdern, sondern um ihr Recht zu verteidigen, um Stellung zu nehmen gegen die Amtsentseßung und Ausweisung hoher geistlicher Würdenträger deutscher Gesinnung von feiten der polnischen Regierung, gegen die von der polnischen Presse wie von polnisch-nationalistischen Kreisen erhobene Forderung auf Abseßung des Diözesanbischofs. Des weiteren komme dazu, daß das bischöfliche Priesterseminar und das bischöfliche Gymnasium, auf die die Danziger als Diözesanangehörige auch ein
----------
17) Genaues Brotokoll der Sißung in den Handakten des Prälaten Sawagti;. Danzig, St. Joseph.


 ››› 

Pocz¹tek strony.