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Offen sprach man es in der polnischen Presse aus, daß der Freistaat Danzig durch polnische Geistliche und polnische Ordensleute polonisiert werden müsse. Immer wieder stellte man die falsche Behauptung auf über die Zahl der Polen in Danzig. In der „Gazeta Gdanska" 25) Lesen wir u. a. über die Qspirationen und Bestrebungen der Danziger Katholiken und Bestrebungen der Danziger Tatiholiken polnischer Zunge:
„Wenn die Lasten (gemeint sind die Kirchenlasten, die wir eingang: bereits näher als Aufgabe des Staates gekennzeichnet haben D. Verf.) nicht den Gemeinden auferlegt werden sollen, so wäre die einfachste Lösung diese, daß die polnische Regierung das Patronatsrecht über die Danziger Kirchen über nä h me. Diese Lösung wäre historisch in etwa begründet, als im alten polnischen Danzig der König von Polen das Patronat der Marienkirche, der Hauptkirche der Stadt, inne hatte und den parochus Gdanensis, den „Danziger Pfarrer“ bei derselben ernannte... Danzig war aber – wir wiederholen es mit Nachdruck jowohl in der lekten Vergangenheit wie auch in allen früheren Jahrhunderten, in einem katholischen Verwaltungssprengel mit dem übrigen Pommerellen vereinigt (was, wie wir eingangs dargelegt haben, nicht zutrifft, sondern erst seit 1821, und damals gehörte sowohl Danzig wie Bommerellen zu Preußen. D. Verf.). Man schaffe alio fein Novum. Absichten oder Bestrebungen, die in dieser Richtung bestehen, entbehren jeder Berechtigung.
„Noch viel weniger Aussichten auf Verwirklichung haben etwa noch weitergehende Wünsche bezüglich der firchlichen Verwaltung des Freistaates. Die polnische Presse hat die Nachricht gebracht, die Zentrumsfreise Danzigs befürworten die Eristenz ciner Diözeje Ktolberg, die außer dem hinterpommerschen Gebiet die bei Deutschland verbliebenen Preise Westpreußens und auch der Freistaat umfassen solle. Ein geistliches Triumvirat von Zentrumsführern, so wird uns berichtet, hätte diesen Plan (heller Unsinn, wie schon aus der mitgeteilten ersten Entschließung der Geistlichen Danzigs vom 1. September 1919 hervorgeht. D. Verf.) oder auch die Zuteilung des Freistaatgebietes zur Diözese Ermland ernstlich erivogen.
„Wir können von der Verfolgung solcher Pläne nur ernstlich abraten, von dem Aufwand an Zeit und Arbeit, der darauf verwendet wird. Die polnische Bevölkerung Westpreußens und die polnische Bevölkerung Danzigs, idie jeßt schon die Hälfte aller fatholiken ausmacht, und nicht lange die Hälfte überschritten haben wird (bewußte Unwahrheit. D. Verf.), ferner, wie wir hoffen, auch die polnische Regierung, werden mit allur Aufmerfsamfeit darüber wachen, da ß die Bande, die Danzig an Polen knüpfen, nicht gelockert werden und daß das vom Deutschen Reich losgetrennte und innerhalb der polnischen Grenzpfähle liegende Danzig nicht neue geistige Fäden knüpfe, die es mit Deutschland verbinden."
Zwei Jahre später schreibt der „Dziennik Gdanski“: 26)
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25) Deutsche Beilage Nr. 5 vom 31. August 1919.
26) Nr. 80 vom 3. April 1921.
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