›
›
›
Strona 104 ›
OCR (Google):
dem noch durch die Unvernunft einer späteren Zeit - sie sind übertüncht worden – auch noch nahezu gänzlich verloren gegangen, weniga stens bis jeßt unsichtbar geworden sind. Alles andere ist zu unserem Iebhaften Bedauern den Gang alles Jrdischen gegangen. Aus der Zeit vor 1577 ist somit nichts erhalten. Was heute in der Kirche noch vorhanden ist, stammt aus den Jahren nach dieser Zeit, in denen von dem damals geschaffenen auch wieder noch so manches verschwunden ist. Wenn in diesen Jahrhunderten auch manch künstlerisch Unbedeutendes geschaffen und auf uns gefommen ist, so gibt es doch eine ganze Reihe von Dingen, die auch in fünstlerischer Hinsicht unserer fathedrale zum besonderen Schmuck gereichen und hier kurz erwähnt und beschrieben werden sollen.
Die künstlerische Ausschmückung der Kirche wurde in den legten Jahren des 16. Jahrhunderts begonnen, aber nochmals in den Jahren 1626 und 1656 durch feindliche Ueberfälle, bei denen auch manches Neugeschaffene vernichtet oder geraubt wurde, unterbrochen. Hinsichtlich der Ausschmückung der damaligen Klosterkirche fönnen wir vier Periodeit unterscheiden, von denen jedoch nur die beiden ersten unter dem Prior Adler (1590—1626) und unter den Aebten Grabinski und Kensowski (etwa 1635–1667) Werke von fünstlerischem Wert hervor. gebracht haben, an denen sich die besten fünstlerischen Kräfte Danzigs in damaliger Zeit beteiligten. Die Periode des Abtes Hadi (1683--1703) mit ihrer reichen Tätigkeit steht trop alles Aufwandes in der fünstlerischen Ausführung sehr tief, während die Zeit der lebten großen Restauration (1744-49) unter Abt Rybinski (1740—82) mit ihren ganz ungenügenden Kräften finstlerisch nur minderwertige Arbeiten geschaffen und auch manche 3 bessere Werk aus früherer Zeit verdorben hat.
2. Der Altarraum.
Betritt man die Kirche durch das Hauptportal, so wird man infolge der eigenartigen Gestaltung des ganzen Chorraumes unwillkürlich zu ihm sofort hingezogen, zumal er besonders aus der Ferne geradezu überwältigend wirft, da der dunkle Unterbau allmählich ins Wolkenhafte übergeht, aus dem uns das Bild der allerheiligsten Dreifaltigkeit entgegenwinft. Tritt man dann näher heran, so verliert sich diese fünstlerische Wirkung wohl zum Teil - die Darstellung des „geöffneten Himmels“ wirft dann mehr originell als fünstlerisch - aber doch wird man bezaubert durch die große, alles beherrschende Jdee und die meisterhafte Ausführung der unteren Partien, an denen leider auch wieder eine spätere Zeit durch Webertünchen gesündigt hat, indem sie verbessern wollte. Der jebige Hochaltar mitsamt seiner ganzen Umgebung ist unter dem Abt Hadi geschaffen worden, es ist ein ganz baroces, aber mit großem Pomp in Szene gesektes Werf.
Beim Eintritt in den langen, schmalen Chorraum läßt man zunächst zu beiden Seiten das Chorgestühl (wir werden später darüber sprechen) und steht unmittelbar vor dem Altar, der selbst nur aus einem freistehenden Tisch mit Tabernakel besteht. Das Tabernakel selbst war
|