›
›
›
Strona 126 ›
OCR (Google):
Darstellungen aus dem Aten und dem Neuen Testament, doch sind diese gesamten Gemälde ohne besonderen Kunstwert. Das einzige Kunstwerf hier ist ein 1593 von Wolfgang Spörer gemaltes Fresto, die Kreuzigung Christi, das aber leider überaus schwer beschädigt ist. Von besonderem Înteresse ist auch die vorgebaute 8-ecige Brunnenkapelle, dem Eingang zum Refeftorium gegenüber, die ein besonders chönes Gewölbe zeigt. Hier war früher ein Brunnen, aus dem sich von Messing ein Olivenbauin mit Blättern und Blüten erhob, aus dem ständig Wasser rieselte.
Gleich hohes Interesse in architeftonischer Hinsicht beansprucht der chemalige fe a pitelsaal, der heute als Safristei dient. Sechs Spika begengewölbe, die gegen die Mitte auf zwei achtecigen Granitpfeilern und an den Wänden auf Laubwerffonsolen ruhen, überspannen ihn. Dem Spikbogeneingang gegenüber ist ein großes Rundfenster mit scharf gotischer, profilierter Gliederung, zu beiden Seiten je ein Spigbogenfenster.
In diesem Zusammenhang seien auch gleich die Pa r a mente der Kirche erwähnt, deren Zahl hinsichtlich des Alters und besonderen stunstwertes nicht groß ist, was mit der vielfachen Zerstörung und Plünderung zusammenhängt. Aber doch sind einige von ganz besonders guter Ausführung und reicher Ornamentstiderei in Gold und Silber. Das größte und historisch bedeutsamste Kunstwerk in dieser Hinsicht ist der große Baldach i n, der jeßt renoviert ist und am 1. Juni zur Inthronisation erstmalig wieder gebraucht wird. Er ist ein Geschenk der Köniign Christine ron Schweden, der Tochter Gustav Adolfs, die bekanntlich dem Thron entsagte und zum Katholizismus übertrat. Lange Zeit hielt sie sich in kom auf und hat in dieser Zeit den Baldachin eigenhändig für Oliva gesticft, vielleicht als eine fleine Genugtuung für die Beraubung der Klosterfirche durch ihren Vater. Aber erst einige Zeit nach ihrem Tode, im Jahre 1716, kam er in den Besitz der filosterkirche. Die an der Himmelfläche des Baldachins befindliche außerordentlich reiche, schwere Goldstickerei stellt in ihrer Mitte auf einem Olivenbaum die allerseligste Jingfrau mit dem Jesusfinde dar. Diese Gruppe wird von einem ornamen.
Medaillon umgeben, das ebenso wie die übrige Stickerei aus gediegenem Golde gefertigt ist. Ein fortlaufendes Granatäpfelmuster, ebenfalls Goldstickerei, bildet die äußere Einfassung dieser höchst kunstvollen Arbeit.
Ein Werf modernerer italienisch-gotischer Architeftur ist das kefeftorium, der ehemalige Speisesaal der Mönche. Ein Saal mit Spitzbogenfenstern und in den Jahren 1593 und 94 durch Meister Bartholomäus Piper mit Spißbogengewölben geschmückt, die von drei Sandsteinsäulen getragen werden. Die mittelere Säule mit den anstoßenden Gewölbeteilen stürzte 1866 ein, doch wurde beides im gleichen Jahre wieder her: gestellt. An den Wänden sind die Porträts sämtlicher Olivaer Aebte, 53 an der Zahl, die 612 Jahre das Kloster regiert haben; unter den Bildern Inschriften mit den Namen und den entsprechenden Jahreszahlen. Die große Mehrzahl dieser Bilder, etwa bis auf den Abt David Konarski (1599) sind alles andere nur nicht schön zu nennen. Die späteren sind besser, und es scheint, daß sie nach dem Leben gemalt sind.
|