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anderen gleichlautenden Standpunkte: Es ist eine unmoralische Sache, die Religion zur Polonisierung zu mißbrauchen, wie dies polnischerseits erstrebt, zu welchem Zweck von Polen die Neuordnung im Sinne Danzigs mit allen Mitteln hintertrieben wurde. Zudem ist es nach dem kirchlichen Kecht, das für die Katholiken maßg:bend ist und nach dem allein kom sich richtet, allein das Recht der kirchlichen Behörden, die Diözesangrenzen zu ändern. Was den Hinweis auf den Versailler Vertrag angeht, so haben wir bereits an anderer Stelle näher ausgeführt, daß dieser die katholische Kirche als solche und den Papst selbst gar nichts angeht, daß er dessen Beschlüsse und Entscheidungen nicht bestimmen kann.
In diesem in diesen Zeitungsartikeln angegebenen Sinne arbeiteten auch die Polen in Danzig. So hatte der oberste polnische Volksrat in Danzig zum zweiten Pfingsttage (16. Mai) 1921 die polnischen Katholifen Danzigs in die Sporthalle zu einer Versammlung einberufen, um gegen den Wunsch der deutschen Statholiken Danzigs, an die Diözese Ermland angeschlossen zu werden, feierlich Protest zu erheben. Nach einem Bericht des „Dziennik Gdanski" 27) wurde eine Resolution gefaßt, in der die Versammelten gegen die Loslösung des Freistaates von der Diözese Culm schärfsten Widerspruch erhoben. Diese Resolution wurde dem Senat und auch der polnischen Regierung überreicht. Das Referat in dieser Verfammlung hatte der Volkstagsabgeordnete Dr. Kubacz, der sich dabei die charakteristische Bemerkung entschlüpfenließ, daßnach 100 Jahren kein Priester mehr der deutschen Sprache mä ?h ti gjein werde (d. h. in der polnischen Diözese Culm).
Als Antwort hierauf jandte die Organisation Danziger Statholiken deutscher Nationalität unter dem 27. Mai 1921 ein Schreiben 28) an den HI. Stuhl, in dem sie die falschen Angaben der polnischen Eingabe richtig stellte. Mit besonderem Nachdruck wurde die polnische Behauptung zurück: gewiesen, daß in den gesammelten deutschen Unterschriften die Unterschrifteit nur mit Rücksicht auf die Geistlichen, aber nicht freiwillig gegeben worden seien. Es heißt dann weiter in dem Schreiben der Danziger Statholifen. deutscher Nationalität: „Des weiteren wurden von einem anderen (polnischen) Redner unsere Geistlichen deutscher Nationalität geschmäht und ihnen niedere Motive untergeschoben. „Sie hätten, wie der Render sich ausrückte, als Gymnasiasten, Kleriker und Geistliche lutherisches Geld genommen, um das polnische Volk zu germanisieren“. Wir glauben, auf eine solche unnoble Kampfesart nicht näher eingehen zu brauchen.“ Das Schreiben schließt: „So müssen wir wieder und wieder den hohen päpstlichen Stuhl bitten, eine Aenderung der hiesigen kirchlichen Verhältnisse in dem von uns erstrebten Sinne herbeizuführen.“
Auch in Warschau verfolgte man die Angelegenheit der Neuordnung der kirchlichen Verhältnisse in Danzig mit allergrößtem Interesse, und der Warschauer „Kurjer Poran ny“ 29) schreibt u. a.:
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27) Nr. 114.
28) Verigl. Handaften der Organisation Nationalität.
29) Nr. 317 vom 21. November 1921.
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