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„Vom Gesichtspunkte der polnischen Interessen in Danzig tragen wir keine Bedenken, die kirchlichen Angelegenheit als die wichtigste zu betrachten. Sie ist nämlich die Germanisierung der Danziger Polen durch die Kirche und in Verbindung damit die Aktion der kathoItschen Hafatisten, Danzig an die Diözese Ermland anzugliedern ... Die polnische Regierung hat nach dem Versailler Vertrag den Schuß der polnischen Minderheiten in Danzig. In der Polnisch-Danziger konvention ließ sie diesen Schuß zu dem Saß beschneiden, daß die polnische Meinderheit in Danzig dieselben Rechte haben soll, wie die deutsche Minderheit in Polen. In der Paris aber verhalten sich die polnischen Behörden völlig passiv ..... Die Danziger Zentrumsleute (o nennen die polnischen Zeitungen stets die deutschen Katholiken Danzigs, obwohl sie sehr gut wissen, daß diese ganze Angelegenheit mit der Zentrumspartei als solcher nichts zu tun hat und auch von ihr niemals behandelt worden ist. D. Verf.) machen sich sehr energisch an die Arbeit. Im Vatikan ebnet schon längst der ermländische Dompropít Sander 30) den Boden, der bei der dortigen Botschaft tätig ist. In Danzig selbst richteten sie heimlich (das ist unwahr, es geschah in voller Deffentlichkeit. D. Verf.) eine Petition an den Senat. Dieser, der darauf wartete, richtete den Antrag durch die Vermittlung der polnischen Regierung nach Rom. Die polnische Regierung lehnte die Weitergabe ab, und nun betrieben Dekan Sawatzki und Evert (Unsinn. D. Verf.) eine Massenlaienpetition, um im Vatikan den Eindruck zu erwecken, als ob die Massen der katholischen Bevölkerung in Danzig heiß diesen Anschluß ersehne ... Was tut die polnische Regierung in dieser Angelegenheit ? Leider Tehr wenig. Es ist bekannt, wie jämmerlich bisher die polnische Vertretung beim Vatikan bejeßt war. Noch heute, wo die Deutschen den mit den Verhältnissen vorzüglich vertrauten Dompropst Sander haben, hat man auf polnischer Seite keinen, der die kirchlichen Verhältnisse Westpolens, besonders Danzigs und Pommerellens, kennt ... Es müßten also hier (beim Vatikan) die polnische Regierung und der Sejm feierlich erklären, daß die Loslösung Danzigs von der Diözese Culm als Vergewaltigung des Versailler Vertrages und der polnischen Interessen als casus belli von feiten des Apostolischen Stuhles betrachtet werden müßte ..."
Kann man seine Ziele deutlicher enthüllen, als es hier geschehen ist? Stann man aber auch gleichzeitig deutlicher zeigen, wie sehr man die Interessen Danzigs zu mißbrauchen und zu vergewaltigen willens war, wie man bestrebt war, den Vatikan einseitig im polophilen Sinne zu informieren, indem man bei ihm polnischerseits alle Minen springen ließ, um eine Lošlösung zu verhindern, es aber Danzig gleichzeitig, indem man fich zu unrecht darauf berief, daß Polen auch in diesem Falle Danzig zu vertreten hatte, vollständig verhinderte, daß Danzig mit seinen Wünschen an den Vatikan herankam. Deutlicher kann das Doppel- und Interessenipiel Polens nicht gezeigt werden, als es hier der Fall war. Denn Polen
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30) Dompropst Sander von Frauenburg war eine Zeitlang Consultor bei der Deutschen Botschaft beim Vatikan.


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