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stäblich Hungers starben, als infolge der Kartoffelkrankheit auch dies einzige zur Verfügung stehende Nahrungsmittel fehlte. Man kann die Entrüstung der Jrländer gegen England verstehen, und man hört sie nur zu deutlich aus den Worten Chatterton-Hilis: „Die Engländer wagen ee, der Welt von Hungersnot zu erzählen. Jawohl, es war Hungersziot, aber eine von den englischen Raubtieren erzeugte. Die Nahrung war da in Hülle und Fülle, sie wurde gestohlen, unter dem Schube englischer Söldner nach den Häfen gebracht und auf die englischen Schiffe perladen, welche alsdann nach England abfuhren. Mit ihren Gewehren und Bajonetten stießen dann jene Söldner die hungernden Eltern zurück, welche versuchten, ihrer sterbenden Kinder wegen zu verhindern, daß man ihr lebtes Schwein, ihre Ießte Ziege, ihre lebte Getreidegarbe wegnahm. Die Natur ist den Jren nie grausam gewesen, sie hat immer die Scheunen im grünen Eilande gefüllt. Diese Scheunen aber sind von den Rauhtieren geleert worden."
Man kann es angesichts der jahrhundertelangen Unterdrückung und Ausbeutung verstehen, wenn in Irland die Verse von Mund zu Mund gingen.
„Was erntet ihr Männer? – Korn für den Schächer!
Was grabt ihr Leichen? — Wir harren auf Rächer!
Die Schiffe dort, bringen fie Brot den Armen?
Die holen Weizen und landen Gendarmen!
Was wimmert ihr Mütter? — Gott gev' uns den Tod!
Unsere Kinder verhungern, wir haben kein Brot!"
Jrland ist ein Land reicher kultur, von Jrland aus famen Christentum und Kultur zum germanischen Festlande herüber, Jrlands Verdienst un die Kultur Europas ist unvergleichlich. Und die zahlreichen Missionare, die das Christentum von der Grünen Insel brachten, sie waren gleichzeitig auch Bringer antiker Kultur und Bildung. Die irischen Hlöster waren Pflanzstätten für ganz Europa, und bald sind die irischen Mönche wegen ihrer Kenntnis der Antike so berühmt geworden, daß Jrland darin fogar Stalien übertraf. Die philologische Forschung der Neuzeit schreibt über den damaligen Stand der Studien den inhaltreichen Sak: „Wer in den Tagen Starls des Fahlen (823–877) Griechisch auf dem fontinent kann, ist jre oder zuversichtlich: es ist ihn die tenntnis durch einen Jren vermittelt worden" (Ludwig Traube).
Um die Mitte des vierten Jahrhunderts war das Christentum nach Jrland gekommen und dort besonders durch den hl. Patrik, den Apostel der Jren, verbreitet worden und hatte auch schnell festen Fuß gefaßt, so daß als das goldene Zeitalter der irischen Kirche bereits das 6. und 7. Jahrhundert gelten kann. Und Jrland hat nicht bloß der Namen der Smaragdinsel, der Grünen Insel, es trägt daneben auch noch den viel schöneren und vielsagenden Beinamen der Insel der Heiligen", den es einmal der großen Zahl der Missionare zu verdanken hat, die es entsandt, nicht bloß nach den nahegelegenen Inseln der Hebriden, den Orkney- und Farverinseln, nach Jsland, nach Grönland und selbstverständlich England, sondern auch nach unserem Fest
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