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Die heutige wundervolle Umgegend von Oliva, die uns mitunter wie ein Märchenland anmutet, und Oliva jelbji ist nicht so von Anbeginn gewesen, sondern erst durch die nimmerri henden Hände der Mönche, die heute gewisse Leute als untätige Drohnen zu schelten sich erfühner, die ebensogute ftolonisatoren, Künstler und Gelehrte wie eifrige Beter waren, geschaffen worden. Als die ersten crnsten Ruttenträger, Zisterziensermönche, hier ankamen, war die ganze Gegend bis zur See hin cine Wildnis mit riesigen Wäldern, Sümpfen und Morrästen, unwirtlich und mit milden Tieren überreich bevölkert, dagegen nur äußerst spärlich bewohni. Was wir veute fo wunderschön por uns sehen, nicht nur die Anlagen und Bauten, sondern auch die Kultur der Aecker, verdanken wir der vielhundertjährigen unermüdlichen Arbeit dieser braven frommen füttenträger. 1).
Wann die ersten Mönche hier angekommen und ihre erste bescheidene Hütte inmitten der Wildnis errichtet haben, welches die Veranlassung Bazu war, wissen wir nicht mit Bestimmtheit zu sagen. Die ersten Anfänge sind in undurchdringliches Dunkel gehüllt, aber es ist höchstwahrscheinlich, daß die ersten Mönche um das Jahr 1170 hierher kamen. Eine fromme Sage hat sich dieser ältesten Zeit bemächtigt, läßt hier almächst ganz im Verborgenen einen christlichen Einsiedler weilen, der den pommerellischen Herzog rettet und zum Christentum bekehrt. Diese Legende erzählt:
Der Herzog Subislaus l. jagte einst zu Pferde in den weiter Waldungen bei Danzig. Im Eifer der Jagd verlor er seine Gefährten. Da brach aus dem dichten Unterholz ein wütender Eber hervor und drang auf ihn ein. Der Herzog versuchte, das Tier mit dem Jagdspieß zu erlegen, stürzte dabei aber so unglüdlich mit dem Pferde, daß der Spicß zersplitterte und ihm tief in die Seite drang. Schwer verlebt blieb der Herzog am Boder liegen, und auch auf den Ruf seines Jagdhorns kam feine Hilfe. So fand den Bewußtlosen ein Einsiedler, hob ihn auf und brachte ihn in seine Hütte. Dort zog er ihm den Splitter aus der Wunde, legte hoilanie Kräuter auf und finderte die Schmerzen. Jin Traum
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1) Von für diese Arbeit benugten Schriften nennen wir: B. Anke, Schilderungen vor Alt-Oliva: Bädeker, Chronologische Notizen aus der Baugeschichte des Klosters Oliva, Danzig 1879; Dr. Franz Brandstater, Land und Leute des Landkreises Danzig, Danzig 1879; F. W. C. Czachowski, Neue Chronik von Oliva; F. Denke, Die große Orgel in Oliva; Joh. Heise, Die Bau und Kunstdenkmäler der Provinz Westpreußen. I. Bd.: Pommerellen mit Ausnahme der Stadt Danzig, Danzig 1884–87; Prof. Dr. Th. Hirsch, Das Kloster Oliva, Ein Beitrag zur Geschichte der Westpr. kunst, Danzig 1850; Dr. E. Feyser, Danzigs Geschichte, Danzig 1921; J. J. Pawalowski, Führer durch die altehrwürdige Klosterkirche und das frühere Kloster Oliva, Danzig; Dr. M. PerIbach, Ueber die Ergebnisse der Lemberger Handschrift für die ältere Chronik, Königsberg 1872; E. Püttner, Führer durch Luftkurort und Seebad Oliva mit dem ehem. Zisterzienserkloster gleichen Namens, 2. Aufl. Tanzig 1910; Dr. Paul Simson, Geschichte der Stadi Danzig, 4 Bände, Danzig 1884–87; Herm. Jos. Sleumer, Die ursprüng: liche Gestalt der Zisterzienjer-Abteifirche Oliva. Dissertation. Heidelberg 1909.


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