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zündeten zu diesem Zweck viel Stroh auf dem Herde an. Daraus entstand ein Brand, der sich mit unheimlicher Schnelle über alle Alostergebäuis, die Kirche nicht ausgenommen, verbreitete und Verwüstungen anrichtete. Es wurden, so lesen wir, die „Bücherei, die Mühle, das Brauhaus, die Fabrik und Pforte" durch die Flammen zerstört, von dem Speise- und Schlafsaal und von der Kirche blieben nur die Wände stehen“.
Doch unter allgemeiner Teilnahme und mit Unterstübung des Hochmeisters des Deutschen Ritterordens, des Abtes Boswin von Colbab, das Abtes von Pelplin u. a. und der gesamten Bevölkerung, die der Bischof Matthias von Leslau durch einen besonderen Indulgenzbrief und Geivährung eines vierzigtägigen Ablasses für den Neubau besonders intercffierte, erstand binnen menigen Jahren ein neuer Bau, der in seinen Sauptteilen bis auf den heutigen Tag erhalten ist.
Auch im weiteren Verlauf der Jahre wurden Kloster und Kirche in den verschiedenen Ariegen mehrfach in Mitleidenschaft gezogen und durch Flammen zerstört, wenn meist auch nur in geringerem Umfange. wenn auch die Zeiten ruhiger dahinflossen und die Verwüstungen, wenigstens mas die äußeren Baulichkeiten angeht, mit einer einzigen Ausnahme nicht To tiefgreifender Natur waren.
Der Polenfönig Jagello hatte versucht, Pommerellen dem Orden wieder abzunehmen. Da es ihm trop der für den Orden unglücklichen Schlacht von Tannenberg (1410) nicht gelungen war, wollte er das Lan) wenigsiens verwüsten. Es gelang ihm, gegen den Ritterorden die Hilfe der stammverwandten feperischen Böhmen, der Huljiten, zu gewinnen, die schon mehr als ein Jahrzehnt der Schrecken Mittel- und Osteuropas waren und die auch den Orden wiederholt beschäftigt hatter Auf Veranlassung der Polen ficlen sie nun 1433 in die zum Ordensstaate gehörende Neumarf ein und drangen weiter verwüstend bis Koniß vor, von hier, verstärkt durch eine Anzahl Polen, nach Pelplin, zerstörten das dortige Kloster, zogen mordend und brennend weiter nach Dirschau (wo sie 10 000 Menschen getötet haben sollen) und kamen bis Danzig, daš sie im September 1433 vom Bischofs- und Hagelsberg aus bedrohten. Sie wurden aber zum Abzug gezwungen, wandten sich Oliva zu, das sie bereits vorher heimgesucht hatten, wo sie Kirche und Kloster schonungslos plünderten und ausbrannten.
Am 14. März 1440 war zwischen den Städten und der Ritterschafi Preußens der Städtebund geschlossen worden, dessen Bestrebungen sich gegen den Deutschen Ritterorden und dessen Machte richteten, was föhließlich zum offenen Kampfe, dem 13 jährigen Städtefrieg (14541466) führte, dem „, Arieg der finder gegen den eigenen Vater", inic man ihn wohl auch genannt hat, der die Losreißung Pommerellens rom Ordensstaate bezweckte, und in den das Aloster Oliva insofern hin. eingezogen wurde, als es von den Polen wie von den fremden Ordensjöldnern abwechselnd beraubt und gebrandschabt wurde. Der Ritterorden unterlag schließlich der Uebermacht und mußte 1466 den Frieden zu Thorn unterzeichnen, der Pommerellen und mit ihm Oliva als PolnischPreußen“ unter polnische Herrschaft brachte, was in der Folgezeit die eingangs geschilderten Polonisierungsversuche nach sich zog.


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