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weilte", lesen wir ebendaselbst, „fam es vor seinem Hause zu drohenden Zusammenrottungen, deren schlimmten Ausgang er nur durch schleunigste Flucht zu verhindern vermochte“.
So wird es auch jekt wieder gewesen sein. Denn unter dem Vorgeben, die Klöster seien polenfreundlich, kam es in den Tagen des Nampfes gegen Oliva alich zu den gröbstent A uss direitungen gegen dic flöster in der Stadt Danzig selbst. Die Danziger rotteten sich zusammen, stürmten und plünderten das Dominikaner-, das Karmeliter- und das Brigittinnenkloster in der Stadt. Vor den Augen des Polenfönigs verbrannten sie die Güter des Bischofs von Cujawien WIt-Schottland, Stolzenberg und Bischofsberg. Aus Rache gegen den Abt Joschfe wurde wiederholt cine Abteilung Reiter und Fußvolf von Danzig gegen Olive geschickt. „Am 15. Februar zegen sie aus, nicht nur Söldner sondern auch ein großer Pöbelhaufen nach Oliva und fielen über das Kloster her. In furchtbarer Weise wurde geplündert und gebrannt, unersepliche Nunsiwerke und Manuskripte wurden vernichtet, die Orgeln wurden zerstört, in den nächsten Tagen sah man Kinder auf Orgelpfeifen blasend in den Straßen Danzigs“ 6)
Das Aloster wurde angezündet, zwei Mönche erschossen, zwei andere gefangen abgeführt. Abt Jeschke selbst reitete sich auf einem Fischerfahn. Die Altäre wurden ihrer Reliquien beraubt und zerstört, das alte präch - Chorgestühl vernichtet, die Bibliothek „zerrissen". Vier große Kandelaber, ein Lesepult aus Bronze und viele schöngeschnigte Kunstarbeiten, alle „niederländische Kunstwerfe" aus der Seirche und des Abtes Stube" wurden weggeführt und wohl zum weitaus größten Teile vernichtet. Am 18. und 21. Februar (es waren die Fastnachtstage) zogen abermals Danziger Bürger und Soldaten nach Oliva, um mit Sparen und Hacken, sogar mit einigen Fässern Pulver, selbst die Umfassungsmauern des Klosters und der Kirche gänzlich niederzureißen und abermals Feuer anzulegen. Schon waren die Vorarbeiten für die gänzliche Zerstörung vor: geschritten und viele Löcher in die Mauern gerissen, als glücklicherweise die Dazwischenfunft der polnischen Truppen die gänzliche Zerstörung verhinderte. Nach einem zeitgenössischen Bericht waren glücklicherweise noch die Mauern der Kirche und der Mönchswohnungen unversehrt geblieben, desgleichen die bis dahin vorhandenen Gewölbe der Kirche (Das Hauptschiff besaß vor 1577 ein hölzernes Getäfel, das natürlich ein Raub der Flammen geworden war), der Sakristei, des freuzganges und einiger anderer Bauten. Auch die reichen Waldungen des Klosters waren vermüstet und zum Teil ganz zerstört.
Der Verfasser des zweiten Bandes der Annalen von Oliva berichtet hicriber unter dem Jahre 1571 folgendermaßen: „In diesem Jahre verwüsteten Danziger Söldner hie und da die Güter des Klosters und suchten Häufig in Oliva Quartier und Lebensmittel. Damit noch nicht zufrieden, machten die Danziger Herren am 15. Febriar früh morgens auf Oliva cinen feindlichen Angriff. Schon abends zuvor wurden in Danzig die
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6) Simson, Geschichte der Stadt Danzig, Bd. 2, S. 290.
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