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Spörer 10), der es in den Jahren 1604—1606 herstellte. Zum Bau dieses Altares hatte ein Neffe des Abtes Konarski, Pater Raphael Kotz, 1603 die Summe von 1400 Gulden gestiftet. Der Altar trägt darum auch das Wappen des Abtes Kionarski und des Stifters.
Ueber der von seitlichen Konsolen verzierten Predella (Sodel des, Altaraufsakes), in der eine größere Anzahl von Reliquien aufbewahrt wird und deren vordere Seite (Deckel) mit dem Bilde der Bundeslade' --- ein offenbar später entstandenes Gemälde, fünstlerisch ohne besonderen Wert – geschmückt ist, erhebt sich der hohe Altaraufbau in drei Geschossen. Das untere wird durch vier überaus reich ornamentierte geschnitte forinthische Säulen mit reichem Gebält und fünf über das Gesimje wachsenden Blumenfonsolen in drei Abteilungen gegliedert, deren mittlere, größere, in reich geschnißter Umrahmung das prächtige geschnißte Altarbilt, die allerheiligste Dreifaltigkeit, von Engeln umgeben, einnimmt. Leider wird gegenwärtig dies meisterhafte Mittelfeld von einer großen modernen Herz-Jesu-Statue fast völlig verdeckt, die auf diesem Altare fünstlerisch überaus störend wirft und ihm das Charakteristische nimmt. Es wäre offenbar zu begrüßen, wenn sie an einer anderen, geeigneteren Stelle Aufstellung fände, so daß der Altar in seiner vollen Wirkung in die Erscheinung treten fönnte. Die Seitenfelder, zwei ehedem bewegliche Flügel, zeigen in vier Feldern von überaus reicher Schnißarbeit die Hauptmomente aus dem Leben des Herrn: die Geburt zu Bethlehem, die Auferstehung, die Himmelfahrt und die Sendung des Heiligen Geistes am ersten Pfingstfeste. Zu beiden Seiten stehen die Statuen der Apostelfürsten Petrus und Paulus.
Das zweite Geschoß zeigt zwischen Hermenpfeilern 11) mit reichem Gesimse in der Mitte in einer Nische mit Eselsrückenbogen eine Statue der Gottesmutter mit dem Jesusfinde. Seitlich auf den beiden Flügeln ist die Gestalt des Moses, rechts die des hl. Johannes des Täufers. Das oberste Geschoß zeigt in einer einfachen, mit Pfeilern und Bogengiebel umrahmten Blende die Gestalt eines Zisterziensermönches, der eine Säule umschlungent hält. Es ist dies wohl der Stifter des Altares Rafael Stoß. Der ganze Altar wird von einem hohen freuz gefrönt, einem Olivenstamm mit
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10) Wolfgang Spörer war aus Bayreuth gebürtig, schon 1593 arbeitete er in Oliva. Am 5. Februar 1605 finden wir seinen Namen ins Danziger Bürger: buch eingetragen. Während der Jahre 1604 und 1605 restaurierte er in der Marienkirche zu Danzig die Malereien und Schnikereien an der Kanzel und an der kleinen Orgel, und er war, wie es scheint, noch 1615 im Kloster Oliv? tätig. Von seinen Arbeiten sind noch jeßt in der Kirche zu Oliva vorhanden: die Kreuzigung Christi, welches Bild er auf Kosten des Waldmeisters Thomas Geschkow 1593 im freuzgange inalte. Obgleich dies Fresko sehr stark bes schädigt ist und späterer Restaurator die Augen sämtlicher Figuren des Bildes verunstaltet hat, ragt dasselbe doch als einziges wertvolles unter den Gemälden des Kreuzganges hervor.
11) Hermenpfeiler sind in Büster endigende Säulen. Sie führen ihren NR: men nach der im Altertum üblichen Darstellung des Gottes Hermes, einem Steinpfeiler mit Herméskopf.


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