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führen müssen und ist gezwungen, ihn gegen mancherlei Anstürme weiter zu führen, wie dies sein Los ja auch schon in vergangenen Jahrhunderten gewesen ist.
Das diese so grundlegende Neugestaltung des deutschen Ostens auli auf kirch enpolitischem Gebiete weitgehende Aenderungen nach sich ziehen würde, war nur allzuleicht zu erwarten. Das chemalige West. preußen mit Danzig als seiner Hauptstadt gehörte mit geringen Ausnahmen zur Diözese Culm, der auch einige Freisc Ostpreußens angehörten. Wie lagen nun die Dinge nach der politischen Umgestaltung? Der Hauptteil der Diözese Culm mit dem Bischofssitz Pelplin war dem polnischen Reiche zugefallen. Ein weiterer Teil der Diözese gehörte zit dem deutschgebliebenen Gebiet östlich der Weichsel (Mohrungen, Osterode), ein dritter (Schlochau) zu dem deutschgebliebenen Teil westlich der Weichsel und endlich ein vierter Teil umfaßte den westlich der Weichsel gelegenen Teil des Freistaatgebietes Danzig.
Wie lagen die Kirchenpolitischen Verhältnisie im Freistaate Danzig selbst? Er zählte am 1. Juni 1921 insgesamt 365 740 Einwohner, von denen 119 470, d. h. 32,7 Prozent fatholisch waren. In der Stadt Danzig felbst famen auf die Gesamtbevölkerung von 194 993 Einwohner 76 237, d. h. 39,1 Proz. Katholiken 1). Diese Katholiken des Freistaatgebietes unterstanden zum größten Teil, nämlich 106 341, dem Bischof von Culm, zum kleineren Teil, nämlich 13 129 dem Bischof von Ermland. Der Culmer Anteil gliederte sich in zwei Dekanate mit 18 Pfarreien, nämlich in das Dekanat Danzig I mit 11 Pfarreien, 27 Pfarrgeistlichen, 94 202 Katholifen, und das Dekanat. II mit 7 Pfarreien, 8 Pfarrgeistlichen und 12 139 Katholiken. Der er m - ländische Anteil bestand aus dem den größten Teil umfassenden Defanat Marienburg mit 6 Pfarreien, 6 Pfarrgeistlichen und 5009 Ratholiken auf Danziger Gebiet, und dem Dekanat Neuteich mit 11 Pfarreien, 14 Pfarrgeistlichen und 8120 fatholiken. Im ganzen also in vier Dekanaten 35 Pfarreien, 55 Pfarrgeistliche und 118 470 Katholiken.
Diese bisherige Diözesaneinteilung bestand damals gerade 100 Jahre. Durch die päpstliche Bulle De salute animarum vom 16. Juli 1821, mit Teren Durchführung der lepte nominelle Abt von Oliva, der Fürstbischof Karl von Hohenzollern betraut worden war, waren die Grenzen der Diözesen Culm und Ermland geschaffen worden, bei welcher Gelegenheit cuch Danzig zum ersten Mal der Diözese Culm angegliedert worden war. Danzig gehörte nämlich ursprünglich als alte pommerellische Hauptstadt seit seiner Gründung im 12. Jahrhundert gemäß der Bestimmung der Bule des Papstes Eugen II vom Jahre 1148 kirchlich zum Bistum Auja wien oder Leslau, dessen Bischofssiß die heutige Stadt Wloclawet an der Weichsel war.
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1) Bei der Volkszählung vom 31. August 1924 betrug die Gesamteinwohnerzahl des Freistaates Danzig 383 995, wovon auf die Katholiken 140 797 entfielen. Bei den nachfolgenden Angaben find aber noch die alten Zahlen verwandt, weil sie auch den damaligen Verhandlungen zu Grunde gelegt worden sind.
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