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Als Danzig nach der Teilung Polens ein Freistaat wurde und nachher zu Breußen kam, wurde eine provisorische firchliche Verwaltung für Pommerellen eingerichtet, die dem damaligen Pfarrer von der Königl. Stapelle, Domherrn Roisolkiewicz, unterstellt wurde. Dieser Zuitand dauerte bis 1821. Durch die Bulle De salute animarum wurde ein neues Bistum geschaffen, das den Namen des ehemaligen Bistums Culin erhielt init dem Bischofssit Pelplin. Zu diesem neuen Bistum gehörten: 1. das ehemalige Bistum Culm, 2. das Archidiakanat Pommerellen (linis der Weichsel, früher zu Wloclawek gehörig), 3. das Archidiafanat Kamin (Defanate Kamin, Schlochau und Tuchel), bis dahin zu Gnejen gchörig, 4. ein Teil des ehemaligen Bistums Pomesanien (Neidenburg, Soldau, Osterode. Der nördliche Teil: Elbing, Marienburg, Stuhm, Marienrerder fam zum Bistum Ermland).
Es ist also nicht richtig, wenn von gewisser interessierter Seite behauptet wurde und wird, Danzig habe seit alten Zeiten zur Diözese Culm gehört, wie es z. B. in der dem Senat Danzigs und wohl auch den HI. Stuhle und anderen Stellen übermittelten Resolution der polnischen fatholiken Danzigs heißt, daß Danzig seit „urdenklichen Zeiten zur Diözese Culm gehört habe". Es ist auch falsch, wenn gar behauptet wird, Danzig sei eine eigene Diözese gewesen, die erst das verhaßte Preußen aufgehoben habe, wie in polnischen Blättern zu lesen war, wie z. B. die polnische in Danzig erscheinende „Gazeta Gdañska“ schreibt. 2) „Die jeßige Diözese ist nur eine Auffrischung der alten Herrlichkeit Danzigs, wie sie vor der Herrschaft der Preußen bestand. Das war zu jener Zeit, als Danzig noch mit Polen verbunden war. Die Preußen hoben die Tiözese auf und lehnten sie an die Culmer und Ermländer Diözese an." Die Wahrheit ist vielmehr, daß Danzig bisher niemals Diözese und niemals Bischofssit gewesen ist.
Wie wa r es nun in nationaler Hinsicht in Danzig? Es ist nötig, auch diese Frage hier kurz zu streifen. In dem Gebiete des heutigen Freistaates sind, wie bereits kurz gesagt, 95 Prozent der Gesamtbevölkerung und mindestens 90 Prozent der gesamten Aatholifen deutscher Nationalität, und nur der verschwindend kleine Prozentsaß von höchstens 10 Prozent polnischer. Die Polen wollen dies nicht wahr haben und geben mitunter geradezu phantastische Zahlen über die Danziger Staatsbürger polnischer Nationalität an, ja, fie behaupten mitunter, die Polen betrügen die Hälfte der Ratholiken Danzigs und würden in Bälde die Mehrheit bilden. So schrieb die hereits genannte „Gazeta Gdanska" 3), daß „die polnischen Katholiken ein Drittel der katholischen Bevölferung der Freien Stadt Danzig ausmachen“, und bei einer anderen Gelegenheit“ 4) heißt es: „Wenn man die polnischen Katholiken im Gebiete der Freien Stadt Danzig auf 30–40 000 veranschlagt“, d. h. also auf ein gutes Drittel. Bei weiterer Gelegenheit hatte dasselbe Blatt 5) geschrieben:
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2) Nr. 12 vom 16. Januar 1926.
3) Deutsche Morgenausgabe Nr. 104 vom 10. Mai 1922.
4) Nr. 134 vom 17. Juni 1922.
5) Deutsche Beilage Nr. 5 vom 31. August 1919.
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