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machte, ja daß es den Katholizismus ind den katholschen Klerus zu feinen Polonisierungszwecken zu mißbrauchen suchte und mitunter auch mit Ges malt mißbrauchte. Die Danziger Ratholiken mußten mit immer größerem Befremden feststellen, daß die kolen zur Erreichung ihres Zweckes gewaltjam in die kirchliche Verwaltung, insbesondere auch in die Heranbildung des Klerus eingriffen und diese in ausgesprochen polophilem Sinne zu beeinflußen suchten, und dies alles, chne auf die Interessen der gewaltigen Mehrheit der Dunziger Katholiken irgendwelche Rücksicht zu nehmen. Nur einige Beispiele für dies rigorose Vorgehen:
Polen ging jofort daran, das Collegium Marianum, das bischöfliche Gymnasium in Pelplin, zu polonisieren. Vielfach mit deutschen Stiftungen bedacht, von deutschen Schülern besucht, wurde dieje stiftungsgemäß sprachlich paritätische Anstalt furzerhand in eine rein polnisch e umgewandelt mit ausschließlich polnischer Unterrichtssprache. Dies geschah in so rücksichtsloser Weise, daß fast alle Schüler deutscher Nationalität die Anstalt verlassen mußten, wodurch sie auch die ihnen stiftungsgemäß zustehenden Stipendien verloren und vielfach gezwungen wurden, ihre Studien aufzugeben. Wie weit man schon Anfang 1921 war, zeigt eine Bekanntmachung vom 10. Juni 1921 im amtlichen Kirchenblatt für die Diözese Culm, in der es heißt: „Der Beginn des neuen Schuijahres am Collegium Marianum ist am 1. September. Die Prüfung für die Serta findet statt im Polnischen und im Rechnen". Das Collegium Marianum war fein staatliches Gymnasium, sondern ein bischön liches, ein Gymnasium für die ganze Diözese Culm, also auch für Danzig. Alljährlich wurden in der ganzen Diözese Kirchenkolleften, auch im Freistaate Danzig, angeordnet. Und doch fümmerte man sich nicht um Danzig, und doch regte man die Prüfung nur im Polnischen fest, was für die deutschen Schüler in Bommerellen und auch in Danzig den Ausschluß bedeutete. Durch solches Vorgehen war mindestens 90 Prozent der fatholischen Freistaatfinder diese bischöfliche Anstalt verschlossen.
Ebenso wie das konvikt polonisierte man auch das für die ganze Diözese einschließlich des Freistaates bestimmte priesterseminar in Pelplin. Das für die gemischtsprachige Diözese bestiminte Seminar müßte doch befähigt sein, sowohl polnisch- wie deutschsprechenie Geistliche, je nach den Bedürfnissen der Diözese, heranzubilden, wie es auch bis dahin ges halten worden war. Da nun die Versuche, den beiden Bedürfnissen ge> recht werdenden greisen Bischof Dr. Rosentreter zur Resignation zu zwingen, an dem Gerechtigkeitssinn koms scheiterten, begann man phne, ja gegen den Willen des Bischofs das Seminar deutschenrein zu machen.
In einem ministeriellen Schreiben vom 24. September 1920 wird vom neuen Regens Dominik kategorisch verlangt, daß er sich seiner Pflicht erinnere, das Seminar im polnischen Geiste zu leiten, endlich alle deutschen Jnschriften, die erwa noch im Pelpliner Seminar vorhanden wären, z. B. an den Türen, zu entfernen und durch polnische zit erleben, die Anfündigungen am Schwarzen Brett, die Unterhaltungen unter einander in polnischer Sprache zur Pflicht zu machen, ebenso die Tischlesungen, die Gebete in der Stapelle usw. So griff die pilnische Res gierung ganz einseitig polonisierend ein, obwohl das Seminar unter der
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