›
›
›
Strona 64 ›
OCR (Google):
er landete mit einem Heer am 18. Oktober 1171 in Jrland. Strongbow beeilte sich, ihm für Leinster den Treueid zu leisten. So war die Uneinigfeit der irischen Fürsten unter einander, so war der Raub der Gattin des Fürsten D'Rourke die Veranlassung, daß die Engländer ins Land kamen, denen dann auch die Selbständigkeit Frlands zum Opfer fiel.
Die folgende Geschichte der Grafen O’Rourke ist voll vieler Wechselfälle, aber stets finden wir sie als mutige Streiter für Glaube und Heimat, als Verbreiter christlicher Kultur und Sitte, wofür fie mit größtem Interesse in ihrer Herrschaft forgten. Eine staatliche Reihe von Klöster wurde auf ihrem Territorium gegründet und reichlich ausgestattet. Wir nennen hier nur Mohill, Cluain, Fiodh na d und M a inistea r = n a- C rao i behat. Das berühmteste Kloster war das 1170 von Derryvorgilla erbaute Kloster Clon ma coise, das dort errichtet wurde, wo bereits im 11. Jahrhundert Feargheil D'Rourke einen 62 Fuß hohen Turm hatte errichten lassen, um welches Kloster sich hernach eine ganze Stadt bildete. Die Klöster wurden mit Liegenschaften, Gold- und Silbergeräten, mit Gewändern u. dergl. überreich ausgestattet, und die Kirchen scheinen wahre Schinudkästchen gewesen zu sein, wie sich aus einzelnen Berichten ergibt. So hören wir z. B., daß Margarethe D'Brien, die Gattin Eoghan O'Rourkes, für ein Fenster eines 1508 von ihr errichteten Klosters 20 Kühe und einen Bullen bestimmte. Diese Kirchen und Klöster waren auch gleichzeitig Stätten christlicher Baukunst. „Und was soll ich sagen“, bemerkt Stardinal Moran, „von Clonmacnoise, wie es dasteht am Ufer des mächtigen Shannon, mit seinen majestätischen Freuzen aus Stein, seinen himmelanstrebenden Türmen, Straßen, Kirchen und Heiligtümern, welche den Geist in Zeiten zurückverseken, in welchen hier Frommsinn und Gelehrsamkeit ihre Stätte besaßen“. „Ganz Europa vielleicht“, schreibt Petrie, einer der namhaftesten Kenner der irischen Archäologie, „besikt keinen Ort, wo ein liebendes Herz mehr Veranlassung zu tiefmelancholischen Gefühlen empfangen könnte als bei der alten Kirchen von Clonmacnoise. Diese in Ruinen starrenden Bautent rufen wahrhaft nationale Gedanken und Gefühle im Beschauer hervor. Sie erinnern an Kunst und Literatur, Frömmigkeit und Kultur, welche ihre Zeit auszeichneten und als Erzeugnis einer Nation gelten, welche in dunkler Epoche auf dem Wege des Lebens und der Bildung allen andern rorauseilte" 8)
Nicht minder stattlich ausgestattet waren die Schlösser, die die Grafen O'Rourke in den verschiedenen Gegenden ihres Landes besaßen. O'Rourkes schönstes Schloß Hefand sich in Drom a haire, welcher Ort früher „Baile-O'Ruairc", d. h. O'Rourkes Stadt genannt wurde, welchen Ort der hl. Patrik ursprünglich zur kirchlichen Hauptstadt Jrlands zu machen beabsichtigt haben soll. Hier liegt auch der spätere Bischof von Millala, Thaddäus O'Rourke, bestattet.
Die schwersten Schicksalsschläge erlitt die Familie der Grafen O'Rourke offenbar unter der grausamen Herrschaft der Stönigin Elisabeth von Eng
----------
8) Bellesheim, I. Seite 272.
|