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Strona 123 ›
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Jrgendwelche Umstände aber, wahrscheinlich die Beschränkheit de Raumes, scheinen die noch heute bestehende Aenderung veranlaßt zu haben daß der Spielschrank in den nördlichen Flügel des Orgelwerkes selbst ver legt wurde, was nicht unerhebliche Schwierigkeiten bereitet haben dürfte zumal ta damals die Orgel im wesentlichen fertig und auch wenigsten teilwcise in Benußung gewesen ist. Bruder Michael hat auch dies Umlegung, nachdem er das Werk in nahezu 25 jähriger Arbeit fast völlivollendet hatte, nicht mehr vorgenommen. Der Nachfolger des im Jahr 1782 verstorbenen Abtes Rybinski, Karl von Hohenzollern, gab daher den damaligen Orgelbauer Daliß in Danzig, der sich durch den Bau eine ganzen Anzahl Orgeln einen bedeutenden Namen gemacht hatte (von ihn stammen u. a. die Orgeln in folgenden Danziger Kirchen: St. Elisabeth St. Barbara und St. Marien) den Auftrag, das große Olivaer Wer zu vollenden, was er auch tat und vornehmlich die Umlegung des Spiel tisches in der gewünschten Weise ausführte und einige überflüssig Einbauten beseitigte.
Aus den langjährigen Bemühungen des Künstlers Bruder Michae war ein Riesenwerk hervorgegangen, das im ganzen 83 klingende Registe cufwies, ein Werk so großartig, wie weit und breit kein zweites zu finder mar. Das Werk hatte wie auch heute noch drei Manuale und das Peda bestand aus zwei Abteilungen. Jm ersten Manual waren 20 16), in zweiten 16, 17) im dritten 15 18) Register. Das Pedal hatte insgesamt 39 Register in zwei Abteilungen 19). Außer diesen Registern enthielt dis Orgel noch eine Reihe Koppeln, die heute noch laufenden Sonnen, Sterne und Engelzüge, Sperrventile, Pauken usw.
Daß es in der Anlage eines solchen Riesenwerkes in damaliger Zei und unter den obwaltenden schwierigen Verhältnissen ohne gewisse Fehler nicht abgegangen war, kann man nur zu leicht verstehen. So waren vor allem die Windzufuhrkanäle zu eng berechnet, so daß bei Benußung des ganzen Werfes, das dann eine Unmenge Wind erfordert und scharfer Zustromi, wohl kaum jemals alle Pfeifen aller gezogenen Register an gesprochen haben dürften. Dazu kamen noch die bis ins Unglaubliche fich verschlingenden Windführungen, die sich oftmals in den künstlichster Biegungen aneinander vorbeischlängelten, daß man sich fast frager möchte, wie es möglich sei, daß der Wind auf diese Weise seinen Weg biz zur Pfeife findet. Vielleicht feine Orgel der Welt hat so kunstvoll gearbeitete Windführungen aufzuweisen, was mit der ganzen Bauart, der Anlage und dem zur Verfügung stehenden Raume zusammenhängt. Zum Ueberfluß fanden sich nun noch die so ungeinein zahlreichen Condukten, die als Windkanäle zwischen dem Heer von Prospektpfeifen und den
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16) ein 2' ('bedeutet Fuß) eint 3', fünf 4’, ein 5 1/2', sechs 8', ein 10 2/3' vier 16', ein 32'.
17) drei 2', ein 22 2/3', drei 4', fünf 8', drei 16'.
18) ein 1', ein 1 2/3', zwei 2', ein 2 2/3', fünf 4', drei 8', ein 16'.
19) In der ersten Abteilung waren vertreten: eit 1', ein 2', zwei 4'. zwei 8', drei 16', fünf 32'; die zweite Abteilung hatte: ein 2', ein 2 2/3', fünf 4', ein 5 1/3', fünf 8', ein 10 2/3', drei 16'.
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